Smartralley 16.05. - 06.06.2003 auf der Insel Thassos Griechenland
von Lutz Kautzner
KM-Überblick: Start 92.263 km, Ende 98.854 km
Das hat smiely gebraucht auf der gesamten Tour: Ölverbrauch 0,75 liter 10w40, Super Bleifrei oder Unleaded, wie die Griechen es nennen, 387 liter
4 Fährüberfahren
Am 16.05.2003 brach ich, smiely mit meinem Herrchen Lutz, zu unserer wohl weitesten und wohl längsten Tour auf.
Davon will ich euch etwas erzählen. Schon im Vorfeld ernteten wir nur kritische Blicke. Aber mein Herrchen hatte sich nun mal so einen smarturlaub in den Kopf gesetzt und so mußte ich gehorchen und mit. Selbstverständlich war mein Herrchen um mich besorgt und so mußte ich nochmal zum großen Check. Schließlich gings dann von Erfurt nach München auf unsere 1. Etappe am 16.05.2003 um 12:00 Uhr starteten wir auf unsere ersten 430 km. In München kamen wir bei noch mehr lieben und verrückten smarts und Herrchen an. Diese warteten schon ganz ungeduldig und schnell wurde eine Sächsich-Schwäbische Beziehung geknüpft. Nachdem wir uns den ersten Abend schon super verstanden haben und uns auf Anhieb verstanden, gings dann in die Falle. Schließlich wollten wir ja am nächsten Morgen pünktlich in der Früh starten.
Samstag morgen schon 6:00 Uhr starteten wir auf unsere 2. Etappe. Herrchen weckte mich nicht gerade sanft aus meinem Morgenchlummer, aber was solls, schließlich war ich ja auch ganz ungeduldig und wollte endlich die Insel unsicher machen.
Der 2. Tag führte uns dann über Garmisch-Partenkirchen, Österreich, Brenner, Italien nach Ancona. Dort trafen wir dann gegen 16 Uhr ein. Die Strecke war immerhin rund 750 km lang.
Am besten gefiel Herrchen, dass ich so putzmunter über die Autobahn donnerte und die vielen Kurven mit Bestnoten meisterte. Als ich dann erfuhr, dass ich endlich in die Fähre reindurfte, war ich erst happy. Herrchen grinste und dann gings los. Alle anderen schauten sehr unglaubwürdig, aber mit einem lieben "breitgrins" zu uns 5 Gleichgesinnten.
Auf der Fähre wurde dann sehr platzsparend eingeparkt. Da kam selbst mein Herrchen ins Schwitzen.
Zum Abschluß des Tages gab es dann noch einen super leckeren Schinken von unserem ganz netten österreichischen smartfreund.
Endlich dann am nächsten Morgen: Ich war schon ganz ungeduldig, durfte ich endlich von der Fähre runter. Die Fähre hatte über Nacht die ganze Strecke von Ancona (Italien) nach Igoumenitsa (Griechenland) zurückgelegt. In der Zeit hatten wir uns schön entspannt. Nun stand an diesem Sonntagmorgen das letzte Stück unserer weiten Anreise an.
Das war zugleich auch das interessanteste und spannendste Teilstück. Es waren immerhin gute 598 km um von Igoumenitsa nach Kavala zu düsen.
Da die 5 kleinen smarties überall für Aufsehen sorgten, gab es die ganze Strecke viel zum Grinsen. Und um der ganzen Sache noch eins draufzusetzen, hatten doch tatsächlich unsere ganzen Herrchen sich an Bord Funkgeräte montiert. Und so konnte ein smartie Bescheid geben wenn die engen Bergstraßen frei waren. Da wurde dann einfach blind in der Kurve überholt. Ihr könnt euch ja garnicht die verdutzen Gesichter der anderen Autofahrer vorstellen wenn Sie in der Kurve bei null Sicht von den Kleinen überholt wurden.
Beim ersten Tankstopp habe ich erst gestaunt, mit was für einen Grinsen mein Herrchen mich betankte, aber bei 0,67 ct für Super ist das auch kein Wunder.
Aber auch der Tankwart war sehr verdutzt, weil doch tatsächlich einige smarties Diesel wollten ;-) Dazu muß ich anmerken, dass in Griechenland nur gewerbliche PKW's Diesel tanken dürfen, und wenn dann so ein kleiner smartie, der ja kein Auto, sondern ein Lebensgefühl ist, Diesel will, dann ist das die Attraktion im Ort. Nach einer langen und erlebnisreichen Anreise sind wir schließlich in Kavala eingedüst.
Schnell wurde nochmals auf die allerletzte Fähre an diesem Tag gedüst und die letzen 30 km durchs Wasser gemeistert, als wir dann todmüde in unserer Pension in Pefkari auf der Insel Thassos bei unserem lieben Kalle nach genau 1.800 km von Erfurt ankamen.
Selbst bei Kalle wurde ich ganz lieb begrüßt und hatte mir auch schnell einen besonders schönen Platz vorm Haus mit meinen anderen lieben smartie-freunden ausgesucht, um mir meinen wohlverdienten smartie-schlaf zu gönnen. Ich mußte ja fit sein für unsere große smartralley, die das gesamte Inselleben wohl für immer ändern sollte.
Kurzer Überblick über die smartralley:
Zu ersteinmal wurde ich, smiely, kurzerhand vom smart in einen Streitwagen umfunktioniert, schließlich wollte mein Herrchen ja auch standesgemäß auf den Spuren der alten Griechen unterwegs sein. Man muß auch beachten, dass es nicht immer fair bei solchen Rennen zu ging wie im alten Griechenland. Da wurden Radnaben gelockert, Lenkräder eingefettet und Achsen angesägt. So musste jeden morgen geprüft werden ob alles an mir OK ist. Nein, so schlimm war es dann doch nicht ;-) ..
Am ersten Tag der smartralley musste mich mein Herrchen aus Sand nachbauen. Da hat er ganz schön geschwitzt. Dafür durfte er sich dann auch im Meer abkühlen und ich musste leider draussen bleiben.
Wir waren dann noch bei Manu, das ist eine Deutsche, die einen Griechen geheiratet hat, zum Mittag eingeladen. Da waren auch noch andere Forumsteilnehmer aus dem Thassosforum eingeladen, die auch ganz neugierig uns bestaunten. Mein Herrchen hatte das Essen, wie mir scheint, besonders bei Manu geschmeckt, weil ich auf der Rückfahrt mehr Gewicht zu transportieren hatte, kam mir jedenfalls so vor.
Am 20.05. machten ich und meine anderen Brüder und denen Ihre gesamten Herrchen eine Inselrundfahrt. Abfahrt war bereits um 9:00 Uhr, das hat Herrchen gar nicht so gefallen, dass er im Urlaub so zeitig raus musste. Naja, mich hat ja auch niemand gefragt.
Es ging über Potos-Psili Ammos-Kloster-Alyki-Paradise Beach-Panagia-Golden Beach-Limenas-Maries-Limenaria zurück nach Potos, dann waren rund 100 km geschafft, solang ist nämlich eine Runde um die Insel.
In den darauf folgenden Tagen waren ich und mein Herrchen ganz mit den Aufgaben der smartralley beschäftigt. Wir mussten Gebäude suchen, Griechische Wörter lernen wie "Katze" "viele" oder "Pflanzer" ;-). Ein Gedicht musste sich mein Herrchen aus den Fingern saugen, und auch sonst hat er viel nur durch Fragen der Einheimischen rausbekommen. Aber die Einheimischen konnten gar nicht anders, als uns zu helfen. Sobald mein Herrchen mit mir vorfuhr, waren Sie schon so von mir Kleinen beeindruckt, dass sie freiwillig gerne Auskunft gaben, nur um mal den Kleinen näher ansehen zu können. Aber auch an der Tankstelle wollte der eine Tankwart doch tatsächlich mein Herz genauer sehen ;-). Herrchen war natürlich so gütig und machte meine Herzklappe auf ;-), natürlich war man erstaunt, dass aus gerade mal 599 ccm 55 PS rausgeholt werden ;-).
Wir waren dann auch auf dem fast höchsten Punkt der Insel gewesen bei der Armeestation mit über 1.000 Höhenmetern, und schließlich mussten noch alle einen Griechischen Tanz im Kapachie, einer Bar bei uns um die Ecke, aufführen.
Am 24.05. machten wir eine Schiffsrundfahrt um die gesamte Insel. So konnte Herrchen auch die gesamte Insel vom Wasser aus anschauen. Ich musste leider an Land bleiben.
Nachdem wir schließlich die smartralley beendet hatten - es gab auch einen Sieger, leider nicht mein Herrchen, an was das auch immer gelegen hat - konnten wir schon die ersten 2 smarties verabschieden. Nicht, weil sie verloren hatten, sondern weil da bereits die ersten 2 Wochen rum waren.
Naja und dann ging es auch schon für die letzten drei von unserer Sorte wie auf der Hinfahrt zurück. Mich hat es am meisten auf der Rückfahrt getroffen, da es 36 Grad waren den ganzen Tag, und Herrchen die ganze Zeit Klimananlage in Betrieb hatte und auf der Autobahn nicht gerade langsam fuhr, so dass ich den ganzen Tag auf 100 Grad war. Naja schließlich sind wir dann am 09.06.03 wieder gut in Erfurt angekommen.
Das Resultat der gesamten 3 Wochen: Über 6.000 km mehr auf dem Tacho, jede Menge Spaß, jede Menge neue Leute kennengelernt, Griechen wie smartfreunde. Neue Kontakte geknüpft und überhaupt seinen eigenen Horizont erweitert und festgestellt, dass es überhaupt kein Problem ist, mit dem smart so eine Tour zu machen. Somit ist getestet und für Ok befunden: Der smart ist langstreckentauglich.
Schließlich wieder zurück im smartcenter Erfurt am 16.06.2003 wurde ich und mein Herrchen natürlich sofort von allen auf die lange Strecke angesprochen. Der Werkstattleiter, Herr Walter (kurz Uwe), hat letztendlich gesagt, dass er schon erleichtert ist, das alles gut gegangen ist und ihm ein Stein vom Herzen fällt das smiely nichts passiert ist. Er sagte, er hat oft daran gedacht, wo ich und mein Herrchen gerade sind, und gehofft, dass alles glatt geht.
Naja dann bleibt ja nur noch zu sagen übrig: Nächstes Jahr auf ein Neues ;-)
Ich grüße auf diesem Weg alle netten Mitstreiter: Benzinsmartie mit Schwäble, Dieselsmartie mit Joseph (der Spitzname wird nicht verraten), den blauen Streitwagen, besser bekannt als Bonsaiträcker, mit Wolfgang und Claudia, Organisator der ganzen Ralley und den gelben Streiwagen von der Linzer Feuerwehr mit Andi und Vroni und natürlich ich, smiely, der silber schwarze Streitwagen mit dem schon Cäsar gern gefahren wäre, mit Lutz dem Zuckerwassertrinker ;-) und Streitwagenbeifahrer Tom.